Pressetext Schöllerbank

Medieninformation

Wenn Geschichte in den Ohren klingt

Schœllerbank unterstützt weltweit einzigartige musikhistorische Dokumentation und Konzertideen

Innsbruck, am 05.07.2007: Die Partnerschaft des Institutes für Tiroler Musikforschung mit dem Land und der Schoellerbank schenkte Tirol als einzigem Land der Welt eine klingende Geschichte seiner Musiktradition von der Neuzeit bis in das 20. Jahrhundert. Kulturlandesrat Dr. Erwin Koler, der Vorstand des Institutes für Tiroler Musikforschung Dr. Manfred Schneider und die Direktoren der Schoellerbank Peter Jenewein undMario Bernardi zogen im Rahmen eines Pressegespräches Bilanz über die gemeinsame Kulturarbeit und definierten zukünftige Ziele in der Erforschung, Dokumentation und Aufführung alten Tiroler Musikschaffens. Auf bisher insgesamt 150 CD´s dokumentierte Dr. Manfred Schneider in hör- und damit erlebbarer Form diesen tragenden Teil der Kulturgeschichte Tirols. Im Zusammenwirken mit der Schoellerbank wurden seit 1998 eine Reihe von Konzerten und 14 Tonträger mit wertvoller Tiroler Musik produziert. Der Erfolg dieser Zusammenarbeit bei Kunden, Musikinteressierten und Fachleuten sowie Fachmedien in der ganzen Welt, sowie der Anspruch im Kultursponsoring nachhaltige und bleibende Werte zu schaffen bilden für das Bankhaus die Motivation zur Fortführung dieser Kooperation. So wird die Schoellerbank bis Ende 2011 einen Beitrag von 150.000 Euro in die Forschung, sowie weitere 150.000 Euro in Konzertaufführungen und CD-Produktionen des Institutes für Tiroler Musikforschung investieren. Gemeinsam mit dem Land Tirol, welches als größter Subventionsgeber wichtigster Träger dieser musikhistorischen Sammlung ist, soll es damit gelingen, die weitere Zukunft der Tiroler Musikgeschichte zu komponieren.

Weltweit einzigartige Konzertidee wird Realität
Manfred Schneiders Idee, die Musikgeschichte Tirols in Form von Konzert-CD-Projekten zu erschließen und auf Dauer überall präsent klingend verfügbar zu machen, nahm ihren Ausgang im Jahr 1988 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum. In konsequenter, systematischer und kontinuierlicher Kulturarbeit wurde sie über all die Jahre mit großem Erfolg fortgesetzt. Diese einmalige Pioniertat setzte umfangreiche Forschungen zur Quellenkunde der Tiroler Musikgeschichte ebenso voraus, wie aufwändige Organisationsarbeit. Die in Tirol, aber auch in vielen Archiven und Bibliotheken Europas entdeckten Notendrucke und Handschriften mussten erst für den aktuellen Gebrauch eingerichtet und dann zu attraktiven Programmen gestaltet werden. Für jedes Konzert hat Manfred Schneider speziell ausgesuchte Musiker engagiert, mit denen dann am jeweiligen Aufführungsort die Musik neu einstudiert wurde. Ebenso bewerkstelligte er die Aufnahmeleitung, beteiligte sich am Schnitt und war für die jeweilige CD-Produktion verantwortlich. Damit lag das Unternehmen vom Anfang bis zum Ende in nahezu allen Belangen des Entstehens in seiner Hand. Diese Konzerte unterscheiden sich so wesentlich vom üblichen Musikbetrieb mit Agenturen, eingekauften und vielerorts gleichförmig präsentierten Programmen und Musikern. Sie bieten immer Premieren, eigens für das interessierte Publikum exklusiv gestaltet. Jedes Konzert ist zugleich aber auch ein Baustein zur Tiroler Musikgeschichte und wird darum auf CD dokumentiert. Damit werden diese einzigartigen, unwiederholbaren Aktionen für einen breiten Interessentenkreis - vom Musikliebhaber bis zum professionellen Musikhistoriker oder Fachjournalisten - stets verfügbar erhalten.

Die Partnerschaft mit der Schœllerbank wurde eine Erfolgsgeschichte
In der Zusammenarbeit des Instituts für Tiroler Musikforschung und der Schoellerbank sind bisher 14 CD-Produktionen entstanden. Diese Erfolgsgeschichte begann, als sich die Schœllerbank dazu entschlossen hatte, das Erscheinen der CDs „Tiroler Weihnachtskonzerte“ finanziell zu unterstützen, nachdem sich das Bankhaus schon 1998 an einer Produktion mit Musik des Innsbrucker Hofkapellmeisters Johann Stadlmayr (ca. 1575-1648) beteiligt hatte. Der große Zuspruch veranlasste die Schoellerbank dieses Sponsoring fortzusetzen. So sind inzwischen allein 7 CDs mit Tiroler Weihnachtskonzerten in Zusammenwirken mit der Schœllerbank entstanden. Die Tiroler Weihnachtskonzerte sind in ihrer intentionalen und programmatischen Gestaltung auch im internationalen Kontext ohne Vergleichsbeispiel. Sie gehören in Tirol zu den erfolgreichsten und gefragtesten Konzerten. Dabei wird in stilistisch geschlossener Form Weihnachtsmusik Tiroler Komponisten in dramaturgischer Folgerichtigkeit der Weihnachtsgeschichte, von der Verkündigung an Maria bis zum Auftritt der Hl. Drei Könige, vorgestellt.

Musikalische Highlights für die Schœllerbank
Für die Programme des jährlich der Schœllerbank gewidmeten Sommerkonzerts hat sich Manfred Schneider jeweils eine absolute Rarität von höchster künstlerischer Potenz ausgedacht. So wurde in dieser Partnerschaft mit der Präsentation von Johann Stadlmayrs „Apparatus musicus“ die bedeutendste und umfangreichste Sammlung mit Musik der Innsbrucker Hofkapelle ebenso erstmals vorgestellt, wie die überragende Liedersammlung von Alexander Utendal (um 1530-1581), der dieses bedeutende Werk - nunmehr ein Weltkulturerbe - für seinen Dienstherrn Ferdinand II. komponiert hatte. Zu den Highlights zählen ferner die erstmalige akustische Dokumentation des kompletten Liederzyklus der Zillertaler Nationalsänger Geschwister Rainer, wie sie ihn 1827 in London vor dem Könighaus vorgetragen haben. Weiters konnte die Welt-Ersteinspielung und Edition origineller Kompositionen des spanischen Barockkomponisten Bartolomé de Selma y Salaverde, der am Innsbrucker Hof Claudias von Medici und Leopold V. als Fagottist angestellt war, realisiert werden. Einen weiteren Höhepunkt stellte die großartige Entdeckung des symphonischen Werks vonJosef Netzer aus Zams dar, der in Wien zu den Freunden Schuberts zählte und mit den Aufführungen jetzt als einer der größten Symphoniker Tirols bekannt geworden ist. Eine Großtat von internationaler Dimension war weiters die Aufnahme sämtlicher Klavieretüden von Frédéric Chopin mit dem Hammerflügel von Conrad Grafaus dem Besitz des Ferdinandeums. Chopin hatte bei seinen Wiener Konzerten selbst einen Graf-Flügel gespielt, und so sind seine unvergänglichen Meisteretüden nun weltweit erstmals in einer Klangaura dokumentiert, wie sie der geniale Komponist intendiert hatte.

Weitere Konzertprojekte ehrenamtlich
Mit dem Konzertzyklus „Festival Tiroler Musik 2007“ beschließt Manfred Schneider seine über viele Jahre kontinuierlich und konsequent gestalteten Konzertprojekte mit Tiroler Musik. Mit dieser erfolgreichen, engagierten und nach freiem Willen gestalteten Tätigkeit wurde Tirol als einzigem Land der Welt eine klingende Geschichte seiner Musiktradition, auf bestmöglichem Niveau und auf Dauer weltweit permanent verfügbar, geschenkt. Dabei wurde die berühmte Innsbrucker Hofkapelle Erzherzog Ferdinands von Tirol des 16. Jahrhunderts ebenso mit zahlreichen CD-Editionen bedacht wie die einzigartige barocke Festkultur unter Erzherzog Ferdinand Karl im 17. Jahrhundert. Ein Schwerpunkt lag in der konsequenten akustischen Erschließung der großen Kirchenmusiktradition Tirols, die mit zahlreichen CD-Produktionen vom 16. Jahrhundert über die Tiroler Meister des Barock und der Klassik bis zum späten 19. Jahrhundert umfassend dokumentiert ist. Der Musiküberlieferung des international bedeutenden Stamser Musikarchivs (wissenschaftliche Inventarisierung durch Hildegard Herrmann-Schneider) galt besondere Aufmerksamkeit. Aber auch Produktionen und Uraufführungen von Werken der Gegenwart wurden stets miteinbezogen. Die so seit 1989 bislang 150 veröffentlichten CD-Editionen stellen eine unglaubliche Meisterleistung der musikhistorischen Dokumentation dar, die weltweit einzigartig ist. Durch das Sponsoring der Schœllerbank wird Manfred Schneider bis Ende 2011 ehrenamtlich pro Jahr zwei Konzertprojekte organisieren, wobei ein musikalischer Fixstern das beliebte Tiroler Weihnachtskonzert sein wird.

Künftiger Arbeitsschwerpunkte im Tiroler Volksliedarchiv
Den Schwerpunkt seiner Arbeit wird Manfred Schneider in den nächsten Jahren dem „Tiroler Volksliedarchiv“ widmen. Das mit immensem Arbeits- und Zeitaufwand über viele Jahre durchgeführte Konzert-CD-Projekt mit der konsequenten akustischen Erschließung der Tiroler Musiktradition hat wichtige Arbeiten im Tiroler Volksliedarchiv, für das Manfred Schneider als Archivleiter zuständig ist, aufschieben lassen. Manfred Schneider hat in den 1980er Jahren im Auftrag des Landes Tirol umfangreiche Feldforschungen im ganzen Land vorgenommen und einen Materialienbestand mit über 8.000 Tonaufnahmen, über 30.000 Liedaufzeichnungen und eine Vielzahl von Interviews zum Thema „Musik und Brauch“ eingebracht, der dringend aufgearbeitet und erschlossen werden muss. Die wichtigsten Arbeitsvorhaben in nächster Zeit betreffen vor allem die Vorbereitung und Edition des „Osttiroler Liederbuchs“ im Jahr 2008. Ein weiteres vordringliches Projekt für das Jahr 2009 wird die Publikation einer umfangreichen, praktisch orientierten Sammlung mit instrumentaler Volksmusik aus Tirol sein. Ein wichtiges Unternehmen betrifft auch die Ausstellung „Musik und Brauch im Internet“. Von grundlegender Bedeutung ist schließlich die wissenschaftliche Auswertung der von Manfred Schneider zahllos geführten Interviews zum Thema „Musik und Brauch in Nord-, Ost- und Südtirol“.

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