Brixlegg

Buchcover: Brixlegg. Ölgemälde von Oswald Köberl (*1931), „dem engen Freund Brixleggs“.

Sepp Landmann: Vorwort zu dem von ihm herausgegebenen Buch Brixlegg (1988)

In der Idee, ein Buch über meinen Heimatort Brixlegg anzuregen, lag für mich weit mehr als eine verlockende und interessante Aufgabe. Da ich trotz meiner vieljährigen Abwesenheit niemals aufgehört habe mich als Brixlegger zu fühlen, trat ich 1982 an Bürgermeister Hans Moser mit dem Vorschlag heran, das geschichtliche Werden von Brixlegg in einer umfassenden Dokumentation darzustellen.

Im Hinblick auf das bevorstehende 1200-Jahr-Jubiläum unseres Ortes widmete sich Bürgermeister Moser mit echter und wohltemperierter Begeisterung diesem Gedanken, und er wurde zum eifrigsten Förderer dieses Vorhabens. Er lud am 31. Jänner 1985 kulturell interessierte Brixlegger zu einer ersten Besprechung ein, in der die Möglichkeiten einer Verwirklichung erörtert wurden. Dabei wurde die Form eines Gemeinschaftswerkes mehrerer Autoren festgelegt, die durch ihre Beiträge den umfangreichen Stoff bewältigen sollten. Hervorragend bekannte Fachleute verschiedener Sachgebiete konnten gewonnen werden, aber auch in manchen Brixleggern erwachten schlummernde Talente und der erfreuliche Drang zum Forschen und Schreiben.

Die Vielgestaltigkeit der Themenstellungen brachte nun aber auch viele Probleme und Schwierigkeiten. Stilunterschiede, Weitschweifigkeiten, emotionelle Überbewertungen einzelner Themen, den gesteckten Rahmen sprengende Längen und auch allzu wissenschaftliche Darlegungen machten die redaktionelle Arbeit nicht gerade zu einem Honiglecken. Die volksnahe Lesbarkeit musste ein oberster Grundsatz sein, ohne die wissenschaftliche Haltbarkeit zu verlieren. Ein besonderes Problem waren die Überschneidungen, die sich ganz natürlich vor allem in den historischen Betrachtungen der einzelnen Mitarbeiter ergeben mussten. Da man aber ein solches Buch ohnehin nicht in einem Zuge liest und die Beiträge spezielle Interessenten finden, wurden derartige Parallelgänge sortiert belassen, wenn sie von verschiedenen Standpunkten aus beschritten worden sind. Der Wissensbereicherung können Wiederholungen nicht schaden, und oft hätte bei deren Unterlassung der Zusammenhang der Beiträge zerrissen werden müssen. Nicht leicht war auch die Auswahl zwischen gutem und dürftigem Bildmaterial, das überaus reichlich zur Verfügung stand. Allen Fotografen und Brixlegger "Schubladlstöberern" vielen Dank.

Mein besonderer Dank gilt den siebenundzwanzig Mitarbeitern für ihre Beiträge zu diesem Heimatbuch. Herzlichen Dank der Gemeindeführung für die großzügige Gestaltungsmöglichkeit des Werkes, der Frau Gabriele Lechner, meiner stets frohbereiten "amtlichen" Kontaktstelle, dem unermüdlichen Heimatforscher, Herrn Altbürgermeister Ing. Franz Rebitsch und besonders Herrn Heinz Kößl von der Druckerei Rauch für die fachgerechte Hilfe bei der Endherstellung.

Ich bitte um Verständnis, dass dieses Buch keineswegs einen Anspruch auf Vollständigkeit erheben kann. Sicherlich wird der eine oder der andere dieses oder jenes vermissen. Auch schleichen sich bei aller Sorgfalt Fehler und Irrtümer ein, für die namens der Mitarbeiter und der Redaktion um verständnisvolle Nachsicht gebeten wird.

Möge dieses Buch Freude, Unterhaltung und Wissen bringen. Alle jungen und alten Brixlegger soll ihr Heimatbuch dazu ermuntern, sich mit der Heimat enger zu befassen, die Vergangenheit richtig einzuschätzen und auch die Gegenwart, die ja bald selbst wieder Vergangenheit ist. Ganz im Sinne des britischen Schriftstellers Thomas Carlyle, der da vor hundertfünfzig Jahren sagte:
"Alles, was die Menschheit getan, gedacht, erlangt hat oder gewesen ist:
Es liegt wie in zauberhafter Erhaltung in den Blättern der Bücher aufbewahrt."