Page 47 - Trostbuch

zu ihm, und er setzte sich nieder und lehrte es. Vergebung ist der edelste Ausdruck des Menschseins.
Da führten die Schriftgelehrten und Pharisäer
eine Frau herbei, die man beim Ehebruch er- „ “ Anschließend nahm er den Weg durch Städte
tappt hatte, stellten sie in die Mitte und sagten und Dörfer, predigte und verkündete das Evan-
zu ihm: ,,Meister, diese Frau wurde auf frischer gelium vom Reiche Gottes. Die Zwölf waren bei
Tat ertappt als Ehebrecherin. Im Gesetze hat ihm sowie einige Frauen, die von bösen Geistern
Mose befohlen, solche zu steinigen. Was sagst und von Krankheiten geheilt worden waren: Ma-
du dazu?“ Das sagten sie, um ihn auf die Probe ria, genannt Magdalena, von der sieben Dämo-
zu stellen, damit sie einen Grund hätten zur An- nen ausgefahren waren und Johanna, die Frau
klage gegen ihn. Jesus aber bückte sich nieder des Chusa, eines Verwalters des Herodes und
und schrieb mit dem Finger auf die Erde. Da sie Susanna und viele andere, die ihnen dienten mit
aber nicht nachließen mit ihren Fragen, richtete ihrem Vermögen.
er sich auf und sprach zu ihnen: ,,Wer von euch (Lk 8,1-3)
ohne Sünde ist, werfe als erster einen Stein auf
sie.“ Und er bückte sich abermals und schrieb Frauen waren ein substanzieller Teil der Gefolgschaft
auf die Erde. Als sie aber dies hörten, gingen Jesu. Sie verdienen Anerkennung.
sie davon, einer nach dem anderen, von den Äl-
testen angefangen bis zu den letzten. Es blieb „ “ Auf ihrer Wanderung kam er in ein Dorf. Eine
Jesus allein zurück und die Frau, die in der Mit- Frau mit Namen Martha nahm ihn auf in ihr
te stand. Da richtete Jesus sich auf und sprach Haus. Sie hatte eine Schwester, die Maria hieß,
zu ihr:,,Frau, wo sind sie? Hat dich keiner ver- und diese setzte sich zu Füßen des Herrn und
urteilt?“ Sie sagte: ,,Keiner, Herr!“ Jesus sprach lauschte seinem Wort. Martha aber, viel in An-
zu ihr: ,,Auch ich verurteile dich nicht. Geh hin spruch genommen mit dem Bedienen, trat hinzu
und sündige fortan nicht mehr!“ und sagte: ,,Herr, kümmert es dich nicht, dass

(Joh 8,1-11) meine Schwester mich allein ließ in der Be-

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